Seit letztem Mittwoch ist es soweit. Meine dreimonatige Auszeit hat begonnen. Ich habe mir unbezahlten Urlaub gegönnt und die erste Woche davon ist schon fast um. Das ist aber auch ganz okay. Ich habe mir vorgenommen, in der ersten Woche erst mal Urlaub zu machen und vor allem viel Schlaf nachzuholen.
Vor ungefähr eineinhalb Jahren habe ich meinem Chef gesagt, dass ich im Jahr darauf gerne eine Auszeit nehmen würde von ungefähr drei Monaten. Glücklicherweise war das mit der Vorlaufzeit kein Problem (Danke Chef!). Somit habe ich irgendwann die drei Monat von Mitte Juli bis Mitte Oktober 2018 in meinem Kalender blockiert mit den Vorbereitungen begonnen.
Aber warum überhaupt so lange Urlaub? Was macht man so lange? Spinnt die denn?
Vielleicht ein bisschen … Im letzten Sommer war ich ja auf dieser Autoren-Kreuzfahrt auf dem baltischen Meer (mehr dazu hier: https://carmencapiti.ch/2017/08/25/writing-excuses-retreat-2017-teil-1/). Einer der Vorträge wurde von Thomas Olde Heuvelt (https://oldeheuvelt.com/), einem niederländischen Horrorautor, gehalten. Der Talk trug den Titel »Maintaining a Writer`s Life« und es ging viel um Planung und die Tagesstruktur eines Vollzeitautors.
Für mich war danach klar, dass die geplanten drei Monate genau so ablaufen sollten. Ich will für mich simulieren, wie es wäre, ein Vollzeitautor zu sein. Das beinhaltet natürlich auch die notwendige Disziplin, das ganze als Arbeitszeit und nicht als Ferien anzusehen.
Wie jetzt? Da nimmt die Frau Urlaub und will ihn nur zum Arbeiten nutzen? Ganz genau!
Gestartet hat Thomas den Vortrag aber mit seinen eigenen Zielen, die er sich gesetzt hat, als er mit dem Schreiben begonnen hat und wie sich diese nach und nach erfüllt und verändert haben. In dem Rahmen stellte er uns auch seine Konzept zu Fünfjahres- Einjahres- und Monatsplänen vor. Dabei startet er mit einem übergeordneten Ziel, das auch ruhig etwas utopisch sein darf. Diese bricht man dann herunter auf realistische und vor allem messbare Zwischenziele, die in der gegebenen Frist erreicht werden können.
Der Vortrag hat mir Eindruck gemacht und ich habe mir vorgenommen ebenfalls solche Pläne zurecht zu legen. Nur stellte sich das als schwieriger heraus, als ich angenommen hatte. Was sind denn meine Ziele und Pläne als Autorin? Will ich davon leben können? Ist mein ultimatives Ziel wirklich den Besteller zu schreiben? Will ich einfach meine Self-Publishing-Projekte finanzieren können? Will ich reich und berühmt werden? Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung.
Und so habe ich mir für meine Auszeit Folgendes überlegt:
Das Ziel meines Schreiburlaubs soll sein, herauszufinden, was mein Ziel ist.
Klingt banal, was? Aber in Wahrheit habe ich ziemlich Schiss davor, dass ich auch nach drei Monaten nicht mehr weiss als zuvor. Ich hoffe zumindest herauszufinden, ob ich für die Zeit die Disziplin und Struktur eines Vollzeitautors aufrechterhalten kann und ob mir das auch längerfristig Zeit Spaß machen und Befriedigung verschaffen könnte.
Wir werden also sehen, wie ich die ganze Sache Ende Oktober dann sehe. Ich werde auf jeden Fall davon berichten.
Ich werde bereits demnächst einen weiteren Blogartikel schreiben darüber, an welchen Schreibprojekten ich genau arbeiten werde und wohin es mich zieht. Ein kleiner Hinweis habe ich für euch in Form eines Bildes. Erinnert ihr euch an Kirk, das Reiseschaf? 😉
Ihr dürft also gerne auch regelmäßiger auf meinem Blog vorbei schauen, wenn es euch interessiert.
Alles liebe,
Carmen