Writing Excuses Cruise Titelbild
Dieser Beitrag ist Teil 3 von 4 in der Serie Writing Excuses Retreat 2017

Heute spreche ich etwas mehr über das Programm auf der Cruise. Zu den ersten beiden Artikel meiner Berichterstattung geht es hier: Teil 1 und Teil 2.

Einer der wiederkehrenden Programmpunkte waren die Guided Writings. Dabei traf man sich und wurde jeweils von einem der Instruktoren mit Aufgaben versehen. Gewisse Aufgaben konnte man mit seinem aktuellen Schreibprojekt verknüpfen, für andere war es nötig, sich an etwas neues heranzuwagen. Die folgenden Guided Writings wurden durchgeführt:

1. Learning to write through distraction – Mary Robinette Kowal

Das erste Guided Writing war eine gute Vorbereitung für die Reise. Es gab zwar immer die Möglichkeit, sich in sein eigenes Zimmer zurückzuziehen, um zu schreiben, jedoch wäre das ja nicht wirklich dem Sinn des Retreats entsprechend. Darum war man nie allein beim Schreiben und es gab eine Unzahl an Störfaktoren. Selbst wenn man die restlichen Gäste der Kreuzfahrt ausschließen konnte, waren stets die anderen Teilnehmer anwesend, außerdem macht so ein Schiff auch das eine oder andere ungewohnte Geräusch.

Mary hat uns also eine Stunde lang schreiben lassen, woran wir wollen, hat uns aber immer wieder mit nützlichen Tipps unterbrochen und uns auch aufgefordert, unsere eigenen Tipps zu teilen. Im Großen und Ganzen diente dieses erste Guided Writing aber vor allem auch dazu, einem zu vermitteln, wie diese auf dem Rest der Reise ungefähr ablaufen würden.

2. Dan Wells

Das geführte Schreiben mit Dan bestand darin, dass er in gewissen Zeitabständen eine Karte aus einem Kartenspiel zog, dessen Namen ich mir leider nicht notiert habe. Woran man auch immer schrieb zu diesem Zeitpunkt, man hatte dann ungefähr zehn Minuten diese Karte in eine Geschichte einzuflechten. Die Karten zeigten Dinge wie “Falsche Beweise”, “Spion”, “betrunkenes Gespräch” oder “Flughafen”.

Egal was man schrieb, mit der nächsten Karte konnte sich alles Ändern, nur schon, weil man dadurch vielleicht auf ganz tolle neue Ideen kam.  Es war eine sehr interessante Lektion für mich, da ich ja eher der Outliner bin und mir im Voraus überlege, was in meiner Geschichte geschehen soll.

3. Piper J. Drake

Bei Pipers geführtem Schreiben ging es um Schreibintervalle. Das Ziel war es, herauszufinden, welches Intervall für einem selber am besten funktionierte und wie lange am Stück man produktiv sein kann. In diesen Intervallen sollte mit voller Konzentration geschrieben werden und keine Ablenkung, keine Recherche oder ähnliches zulassen. Diese Übung empfehle ich eigentlich jedem einmal mit verschiedenen Intervallen durchzuspielen. Man ist überrascht, wie viele Worte man auch in einer kurzen Zeit aufs Papier bringen kann.

4. Tempest Bradford

Tempest hat ihre Lektion dazu benutzt, auf die Charakterentwicklung einzugehen. Man sollte zum einen für seinem Charakter überlegen, was sein höchstes Ziel ist und dann die Szene schreiben, in der er es erreicht. Im zweiten Schritt sollte man eine Szene schreiben, in der der Charakter seiner größten Furcht gegenübersteht.

Leider konnte ich an dieser Lektion nicht teilnehmen, aber es ging vor allem darum, starke Antriebsfaktoren für einen Charakter zu entwickeln, welche dem Leser auch helfen Empathie zu empfinden.

5. Howard Taylor

Bei Howard ging es um die fünf Sinne. Die erste Aufgabe war es, für eine Minute die Augen zu schließen und anschließend alle Geräusche aufzuschreiben, die man wahrgenommen hat. Danach sollte man diese Geräusche innerhalb von zehn Minuten in einer eher düsteren Szene oder Geschichte verarbeiten. Danach sollte man mit derselben Ausgangslage eine humoristische, lockere Geschichte schreiben, was für mich eine sehr viel größere Herausforderung war. Diese Aufgabe lässt sich grundsätzlich mit allen Sinnen durchführen, was ich zu einem späteren Zeitpunkt auf der Kreuzfahrt auch gemacht habe.

 

Dies soweit zu den Guided Writings. Ich merke, dass es mir schwer fällt, darüber zu schreiben, weil die Instruktoren auf so viele Dinge eingegangen sind und hilfreiche Tipps lieferten, dass eine richtige Zusammenfassung gar nicht möglich ist. Am besten macht ihr nächstes Jahr einfach selber mit. 😉

Besonders Howards und Pipers Schreiblektionen fand ich sehr wertvoll und ich habe mir vorgenommen, mich öfters irgendwo hinzusetzen und mich darauf zu konzentrieren, wie meine Sinne den Ort unterschiedlich wahrnehmen. Viele der Instruktoren sagten nämlich immer wieder, wie wichtig es sei, alle Sinne des Lesers anzusprechen, um spannende Szenen zu schreiben.

Im nächsten Artikel erzähle ich euch mehr über die Breakout Session und meine halbe Stunde mit Sandra Taylor.

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