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Dieser Beitrag ist Teil 3 von 15 in der Serie 1 Jahr 1 Roman

Und hier kommt mein Beitrag zu der Writing Excuses Masterclass Woche drei! Diese Woche ist eine sogenannte Wildcard-Folge dran, die mit dem eigentlichen Thema des Kurses nicht unbedingt etwas zu tun hat. Heute geht es um Horror!

 

Woche 3: Lovecraftian Horror

→ Wähle einen Charakter und beschreibe aus seiner Perspektivte seine Reaktion auf etwas Entsetzliches und Schrecklickes, ohne das Etwas selbst zu beschreiben.

Ich bin kein grosser Held, wenn es um Verhaltensbeschreibungen geht, muss ich zugeben. Meistens benutze ich viel zu abgedroschene und ausgelutschte Wendungen und wiederhole mich dabei ständig. Ich habe es natürlich trotzdem versucht. Hier darf sich Lionel aus der Roman-Idee „Hacking the Planet“ mit was ganz Fürcherlichem rumschlagen.

»Na schön«, erklärte Suzan zerknirscht und drehte den Bildschirm so, dass Lionel ihn sehen konnte.
Dann drückte sie ihn in den Bürostuhl, was er widerwillig geschehen ließ.
»Schau dir das hier ganz genau an.« Ihre Stimme war leiser geworden, beschwörend. »Und dann sag mir, dass dich das kalt lässt, du grosser, starker Mann.«
Mit ein paar Befehlen auf der Konsole startete sie ein Programm. Lionel überkreuzte die Arme und schnaubte ungeduldig.
»Ich bin im Darknet groß geworden, Süße. Glaubst du, du kannst mich mit ein paar Snuff-Vids einschüchtern?«
»Das sind keine Snuff-Filmchen«, murmelte Vladimir im Hintergrund.
Ganz allgemein war es in seinem Rücken schlagartig ruhig geworden und Lionel hörte nur das Rascheln von Kleidung. Ob sich die Leute um ihn scharten, oder sich abwandten, war schwer zu sagen. »10 Bitcoins, dass wir den Eimer brauchen«, drang es noch an sein Ohr, bevor der Bildschirm kurz schwarz wurde.
Lionel konnte nicht verleugnen, dass sich sein Herzschlag sofort erhöhte. Das war zu erwarten gewesen, immerhin spannten sie ihn echt auf die Folter. Die ersten halbe Minute sass er da, blickte auf den Monitor und gab sich unbeeindruckt. Erst dann begann es langsam in seinem Körper zu arbeiten. Wie unter Zwang zog er die Bauchdecke ein, um den Knoten zu erdrücken, der sich langsam in seinem Magen bildete. Gleichzeitig stieg die Hitze in ihm hoch.
Nein. Das waren nicht die üblichen Videos.
Immer hörbarer atmete er durch die Nase, da er seinen verkrampften Kiefer nicht auseinanderzwängen konnte. Er wollte es auch nicht, denn er konnte nicht garantieren, was für Geräusche sich dann aus seinem Mund kämpfen würden. Seine Arme presste er immer stärker an seine Brust, die schweißnassen Hände in das Shirt gekrallt. Er hielt die Augen weit aufgerissen, weil er wusste, dass er sie nicht mehr öffnen würde, wenn er nur einmal blinzelte. Der Timer zeigte noch keine drei Minuten.
Von Übelkeit übermannt wandte er sich ab, krümmte sich und würgte seinen Mageninhalt in den bereitstehenden Eimer.
»Und?«, fragte Suzan, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte. Unterschwellige Belustigung schwang in ihrer Stimme mit. »Willst du weiterhin für deine Regierung arbeiten?«

 


 

Fazit Woche 3:

Es war eine interessante Aufgabe. Auch wenn sie mit der Geschichtenentwickling eigentich nicht viel zu tun hat, so kam bei mir doch so etwas wie eine Schlüsselszene heraus. Der Moment, in dem sich Lionel dafür entscheidet, sich der Gruppe anzuschliessen. Mal sehen, ob ich an der Idee weiterspinne oder mit beim nächsten Mal einer anderen Plotidee annehme.

Nun meine Fragen an euch: Was denkt ihr, wurde Lionel in der Szene gezeigt? Was würde euch derart schaudern lassen?

 

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Writing Excuses Masterclass – Woche 3
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Anke
Anke
7 Jahre zuvor

Hum…. Ich fände es nicht schön, wenn mir gezeigt werden würde, wenn man Menschen die Haut abzieht oder so. Folter ist ja immer ein Druckmittel, ob nun nur bildlich oder wenn man es selbst durchleben muss.

LG Anki